Move in silence: Wieso du nicht immer jedem alles erzählen solltest
Versetz‘ dich bitte in die folgende Lage: Du hast gerade dein absolutes Herzensprojekt gestartet. Du sprühst Funken, nein, du BRENNST förmlich, weil du so in deinem Projekt aufgehst. Es erfüllt dich, du liebst was du da tust und was du da vor Kurzem erschaffen hast. Und zu was neigen wir Menschen, wenn wir vollends von einer Sache überzeugt sind und sie unser Herz ein paar Sätze höherschlagen lässt? Richtig, wir möchten es gerne mit unseren (vermeintlich) Liebsten und Nächsten teilen. Wieso du allerdings nicht jedem immer alles erzählen solltest und warum dich dies unter Umständen deinen Erfolg kosten kann, erfährst du im heutigen Blogpost.
Inhaltsverzeichnis
Nicht immer jedem alles erzählen vs. Bedürfnis nach Selbstdarstellung
Machen wir uns nichts vor. Die boomende Welt der Sozialen Medien hat es uns längst bestätigt: Wir Menschen haben ein angeborenes Bedürfnis nach Selbstdarstellung. Hinzugemischt werden noch diverse Sozialbedürfnisse und fertig ist er: Der „Schaut doch mal, was ich hier Tolles mache oder habe!“-Trank. Besonders prädestiniert sind hierfür nach wie vor Statussymbole. Aber auch auf der Welle von diversen Trends mitzusurfen, ist gerade zu Zeiten von Instagram und co. zu etwas Essentiellem geworden. So ist es beispielweise an sich nichts Herausregendes mehr, auf den Bahamas mit armen Schweinen durch die Fluten zu strampeln. Dennoch werden derartige „Urlaubseindrücke“ gerne für das ein oder andere Like und diverse „Wow!“-Kommentare geteilt.
Du fragst dich jetzt vielleicht: Was zum Teufel haben irgendwelche schwimmenden Schweinchen am malerischen Sandstrand mit meinem Herzensprojekt zu tun? Oder mit der Devise, besser nicht immer jedem alles zu erzählen? Ganz einfach: Die Schweinchen sind ein Sinnbild für dein Projekt. Durch das angesprochene Bedürfnis nach Selbstdarstellung halten wir „die Kamera“ gerne auf Dinge, die wir tun. Vor allem wenn wir annehmen, dass wir dadurch auf andere Menschen interessanter wirken oder soziale Anerkennung dafür erhalten. Das ist ein normales menschliches Verhalten, für das man sich nicht schämen muss. Man sollte diesem Drang aber versuchen zu widerstehen, denn:
3 Gründe, wieso du nicht immer jedem alles erzählen solltest
Es sprechen 3 gute Gründe dafür, dass man manchmal besser einfach den Mund halten sollte.
1 Zu viele Köche verderben den Brei
„Also ich persönlich mag bei Blogs ja gerne ganz bunte Farben!“ – „Wenn du mich fragst: Alles weiß. Das ist neutral und trotzdem freundlich.“ So oder so ähnlich würden vermutlich die Statements lauten, wenn ich mit meinem Umfeld zusammen Designideen für meinen Blog abstimmen würde. Was ich damit sagen möchte: Jeder Mensch hat eine eigene Meinung, die ihn von anderen unterscheidet. Das ist auch gut so. Nur dadurch können wir anderen konstruktive Kritik geben und bleiben ein individuelles Wesen. Für Entscheidungsprozesse, besonders in der Anfangsphase eines Projektes, sind diese aber nicht immer vorteilhaft. Sind wir ehrlich: Wer etwas ins‘ Leben ruft, der hat sehr schnell klare Vorstellungen wie das Ganze aussehen soll. Der möchte eigentlich vom Außen nur noch den liebevollen Kopf-Tätschler und ein „Ja das sieht ganz fein aus!“ haben. Hier kommt wieder die Selbstdarstellung ins‘ Spiel.
In den wenigsten Fällen kommen andere Menschen dieser stillen Bitte aber nach. Entweder wegen einer stark abweichenden Meinung oder aber der Tatsache, dass viele nur des Kritisierens wegen kritisieren. Vielleicht sind sie neidisch, vielleicht ist es auch ihre wirkliche Meinung. Das weiß man nie so genau. Und am Ende bist du diejenige oder derjenige, der vor einem Berg voller verschiedener Meinungen sitzt und bis Tief in die Nacht versucht die eierlegende Wollmilchsau als z. B. Bloglayout umzusetzen. Es ist daher ratsam, deinem Instinkt zu folgen und nicht immer jedem alles zu erzählen. Wie ich in meinem Bauchgefühl-Blogpost auch schon geschrieben habe, wissen wir meist von alleine was gut für uns ist.
Natürlich ist dies hier kein Aufruf dazu, sich die Brille mit Tunnelblick umzuschnallen und keine Kritik mehr im Außen einzuholen. Im Gegenteil: konstruktive Kritik bringt uns weiter, gerade von Experten, die schon am Punkt angekommen sind, an den wir gerne gelangen möchte. Was ich einfach damit sagen möchte ist, dass DU eine Sache erst mal so beginnen sollst, wie DU es für richtig hälst. Im Endeffekt müssen wir am Ende des Tages im Bett liegen, den Tag reflektieren und lächelnd denken können „Affeng*il, was ich da heute geleistet/gemacht habe!“. Und dies wird umso schwieriger, je mehr Meinungen wir uns im Außen einholen. Schlimmstenfalls ist dein Projekt dann am Ende nur noch das Sammelbecken der Meinung anderer. Willst du das?
2 Du wirst vom Außen verunsichert
„Angestrebte Selbstständigkeit? Mit unter 30? Das ist aber schon ganz schön waghalsig.“ – „Bloggen, ist das überhaupt ein anerkannter Job? In welcher amtlichen Broschüre kann ich mich darüber informieren?“. Kommen wir zurück zu unserer Ausgangssituation. Du bist für dein neues Projekt am brennen. Das Feuer brennt so gewaltig, dass man damit vermutlich eine ganze Stadt beleuchten könnte. Und dann kommt jemand, wirft dir die Löschdecke über den Kopf und von dir bleibt nur ein dampfendes Häuflein Asche zurück. Was war passiert? Du hast den Fehler gemacht, deinem Umfeld zu früh von deinem Projekt oder deinen Träumen zu erzählen. Nicht jeder hat für Dinge, die uns richtig erscheinen und die uns Spaß machen, das Verständnis. Oder die Neigung. Manchen Menschen sind auch schlichtweg neidisch, dass DU dein Leben am Schlawiner packst und es selbstbestimmt gestaltest. Vielen fehlt der Mut dazu.
Abneigung, Unverständnis, Unwissen und Neid werden von diesen Menschen dann meist in negative Aussagen verpackt und dir an den Kopf geworfen. Voll auf die 12 sozusagen. Dein Fundament aus Selbstvertrauen und Überzeugungen fängt an zu bröckeln oder bricht gänzlich in sich zusammen. Unter Umständen gehst du deiner Herzenssache deshalb nicht mehr nach. Daher möchte ich dir wirklich ans‘ Herz legen: Erzähle nicht immer jedem alles. Auch hier vor allem im Anfangsstadium eines Projektes nicht. Viele Menschen verunsichern dich durch ihre Haltung. Es entstehen auf einmal Probleme, die an sich gar nicht da wären, hättest du nicht mit diesen Menschen gesprochen. Wie ich auch schon in meinem letzten Beitrag erwähnte: Nur 3 Personen wissen beispielweise, dass dieser Blog hier existiert. Keep your circle small ✌
3 Schlichtweg: Weil es sich so leichter lebt
Was ist sinnvoller, als deine neusten Projektschritte vor +10 Leuten zu rechtfertigen und diese mit jedem bei z. B. WhatsApp durchzuquasseln? Ganz genau, die Zeit lieber in dein Projekt zu stecken. Dich am Ende eines erfolgreichen Tages im Stuhl zurückzulehnen, am Kaffee zu schlürfen und alles auf dich wirken zu lassen. Der 3. Grund, wieso du nicht immer jedem alles erzählen solltest, ist einfach: Du lebst einfach leichter. Wann sind beispielweise Beziehungen meist am schönsten? Am Anfang. Wieso? (Neben der Tatsache, dass da natürlich noch die Schmetterlinge fliegen) Weil Tante Inge und co. noch gar nicht wissen, dass es jemand Neuen in deinem Leben gibt. Und die Person noch nicht im Familienrat darauf gescannt wurde, ob sie potenzielles Heiratsmaterial oder für das Außen ein Griff in die Kloschüssel ist. Das Urteil wird dir natürlich umgehend mitgeteilt.
Genieß einfach die Anfangszeit deines Herzensprojekt, egal um was es sich dabei handelt. Gerade am Anfang hat man die Hände voll zu tun. Man liest sich vielleicht in Literatur und Tipps ein, streckt die Fühler nach beispielsweise Marketingmöglichkeiten aus. Daher: Mach‘ es dir doch nicht selbst unnötig schwer. Dein Fokus sollte immer auf der Sache liegen und nicht auf dem Senf, den andere versuchen dir auf dein Brot zu schmieren.
Ich hoffe wie immer, dass dir dieser Blogbeitrag gefallen hat und dich vielleicht für die Zukunft dazu motivieren kann, wichtige Ereignisse und Dinge in deinem Leben zuerst geheim zu halten. „Top Secret“-Stempel drauf sozusagen. Zudem würde mich interessieren, ob du auch schon schlechte Erfahrungen mit der Thematik gemacht hast. Hat dir beispielweise schon mal jemand versucht einen Traum kaputt zu reden? Oder sich in ein dir wichtiges Lebensthema eingemischt? Ich freue mich auf deine Geschichte und sage:
Bis dahin: be grateful!
deine Franzi
P.S. Sind wir eigentlich schon auf Instagram, Facebook und Pinterest vernetzt? Nein?! Dann wird es aber höchste Zeit! 😉

4 Antworten
[…] etwas verunsichert und in sich am Schwanken ist (…weshalb ich dir übrigens sehr empfehlen kann, erst mal keinem von deiner neuen Herzenssache zu erzählen! ). Ich war da früher nicht anders und habe damals eine Leidenschaft für etwas aufgegeben, weil […]
[…] erzählt habe. Beispielweise über ein mir wichtiges Projekt. Hier greift dann das Sprichwort: Zu viele Köche verderben den Brei. Ich bin immer und immer wieder durch dieses Fehlverhalten auf die Nase geflogen, bis ich es […]
[…] Auch hier gilt: Du hast das Recht dich zu distanzieren und sie nicht in jeden Schritt einzuweihen. „Move in silence“ lautet hier mein gut gemeinter Ratschlag. Dasselbe gilt übrigens auch für deinen Freundeskreis: […]
[…] braucht über alle deine Schritte im Leben informiert zu sein. Lies hierzu auch sehr gerne meinen „Move in Silence“-Blogartikel! Hier gehe ich näher darauf ein, wieso Schweigen das wahre Gold und zu viel Offenkundigkeit nur das […]