Was deine Vergangenheit und ein Wanderrucksack gemeinsam haben
Vor der Vergangenheit weglaufen: Die meisten Menschen, die sich näher mit den Themen Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität befassen, tun dies aufgrund von schmerzlichen Haltestellen im eigenen Leben. Beispielsweise in Form von schlechten Erfahrungen und Erlebnissen. Aus diesem Schmerz heraus wächst dann das Bedürfnis nach persönlicher Weiterentwicklung und einem glücklicheren und selbstbestimmteren Leben empor. Wie ich durch meine eigene Reise feststellen durfte, spielt das Thema Vergangenheit hierbei eine große Rolle.
Fälschlicherweise wird aber gerade mit der eigenen Vergangenheit fahrlässig umgegangen. Nicht selten wird sie unliebsam in eine große Kiste gesteckt und mit der fetten Aufschrift „Kiste bloß nicht öffnen!“ emotional und gedanklich in die hinterste Ecke gestopft. Ganz nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn! Ganz so leicht lässt sich deine Vergangenheit aber nicht abspeisen. Dies möchte ich dir im heutigen Artikel an einer kleinen Geschichte verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
Vor der Vergangenheit weglaufen: Lola und das Leben

Zugetragen hat sich das Ganze im Leben eines jungen Mädchens. Wir nenne sie in dieser Erzählung einfach einmal Lola. Lola hat in ihrem noch sehr jungen Leben schon sehr viele persönliche Probleme und Krisen durchlebt. Das Verhältnis zu ihren Eltern war schon immer angespannt. Streitigkeiten und Rebellionen standen quasi auf der Tagesordnung. Unangekündigte Partys mit vielen Freunden und Bekannten an den Wochenenden inklusive. Lola erfuhr zudem schon sehr früh die ersten großen Enttäuschungen in Sachen Liebe. An ihrem Körper schien man interessiert, für die großen Gefühle reichte es bei ihrem Gegenüber nie.
Es entstand ein giftiger Cocktail bestehend aus der Verwirrung in der eigenen Persönlichkeit, der ständigen Ablehnung und Unsicherheit. Dieser machte sich auch in der Schule bemerkbar. Probleme und Streitigkeiten mit den Lehrern waren irgendwann die Normalität. Ihre Leistung nahm immer weiter ab und die Fehlzeiten dafür zu.
Lola befand sich also zunehmend in einer Abwärtsspirale. Nicht nur auf ihr Leben bezogen, sondern vor allem ihre eigene seelische Gesundheit betreffend. Dies ging einige Jahre so, bis sie abrupt den Entschluss fasste, Deutschland zu verlassen. Anstatt an ihren vielen Baustellen und Altlasten zu arbeiten, entschied sie sich lieber für die Flucht. Sie habe es schon immer so ins Ausland gezogen. Fremde Kulturen seien schon immer ihr Ding gewesen und vieles läge halt einfach an Deutschland. Sie wolle sich endlich woanders finden und kennenlernen!
Wenn die Vergangenheit ruft
Lola zog in kürzester Zeit quer durch Europa. Sie stürzte sich in immer neue Abenteuer, betäubte sich mit den Eindrücken der unbekannten Kulturen und lernte schier täglich neue „Freunde“ kennen. Endlich fühlte sich alles großartig an! Sie fühlte sich frei und ihre Probleme in Deutschland schienen vergessen zu sein.
Das Sonderbare: Nach einigen Tagen und Wochen setzten sich im Ausland und in ihrem neuen Lebenskapitel plötzlich schleichend negative Prozesse in Gang. Sie bekam Probleme mit ihren Gastfamilien und Vermietern, machte am laufenden Band schlechte Männererfahrungen und kündigte bereits nach kürzester Zeit ihre Jobs. Laut den Jobeschreibungen hätten diese ganz anders geklungen und das wäre einfach nichts für sie! Eines abends saß sie schließlich auf der Trittstufe ihres Campers, blickte in die italienische Sonne, die gerade am malerischen Strand hinter dem Meereshorizont verschwand, und brach in Tränen aus. „Warum fühlt sich nur alles so an wie damals in Deutschland?!“ fragte sie heiser unter Tränen und schaute aus den rot verquollenen Augen hinauf zum Sternenhimmel.
Die Moral der Geschichte: Du kannst vor deiner Vergangenheit nicht weglaufen!
Ich denke die Geschichte verdeutlich es ganz gut: Flüchten oder Verdrängen löst keine alten Probleme oder Baustellen. Viele meiner Kollegen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung nehmen hier gerne die Metapher des Luftballons zur Hand. Ich kann einen Luftballon zwar unter Wasser drücken, wodurch er für einige Zeit nicht mehr sichtbar ist, aber irgendwann wird der Druck so groß, dass er wieder an die Oberfläche schießt. Und dann auch noch mit immenser Wucht! Aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben.
Natürlich: Durch neue Eindrücke, wie beispielsweise ein fremdes Land und eine spannende neue Kultur, werden alte Sorgen und Probleme eine Zeit lang überschattet. Das Gehirn wird dann quasi so mit ungewohnten Reizen zugeballert, dass dort oben im Kopf 24/7 Kirmes ist. Blöd nur: Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Unsere selektive Wahrnehmung von der Umgebung passt sich irgendwann an und stempelt auch „Wow!“-Momente, wie das Aufwachen in einem Camper direkt am Strand, schließlich als daily business ab. Tja und dann schleichen sich schnell alte Verhaltensweisen, Glaubenssätze und nicht behobene persönliche Probleme von hinten an.
Deine Vergangenheit ist also wie ein Wanderrucksack

Du kannst dir deine Vergangenheit also wie einen Wanderrucksack vorstellen, der bis oben hin mit Erinnerungen und Erlebnissen gefüllt ist. Und der vor allem durchgehend an deinem Rücken festgeschnallt ist. Egal ob du im kaiserlichen Palast umherflanierst oder in einer 25 Quadratmeter Wohnung: Der Wanderrucksack wird auch dort sein! Das ist beispielsweise auch einer der Gründe, weshalb viele vermeintlich „beneidenswerte“ Menschen sich in Wahrheit so leer fühlen oder einen Haufen persönliche Probleme haben. Da ist vielleicht der Profisportler, der in jungen Jahren durch viel Talent und Fleiß zu Ruhm und Geld gekommen ist. Der nach Außen hin das perfekte Leben führt und an allen Traumorten dieser Welt Urlaub macht. Hinter dessen äußerer Fassade es aber düstert aussieht. Denn dem Wanderrucksack ist es egal, ob du plötzlich 30 Million Euro auf dem Konto hast oder 1.000 Euro. Er wird da sein. Mit all dem Ballast, der schon vorher in ihm drin gesteckt hat. Und wenn du ihn nicht von den unliebsamen Altlasten der Vergangenheit befreit hast, wirst du diese Bürden auch in dein neues Lebenskapitel mitnehmen und immer wieder damit konfrontiert werden. Die Probleme und Konfrontationen sehen dann nur anders aus. Aus „Tom“, der dir früher das Herz gebrochen hat, wird in der neuen Stadt dann vielleicht „Mattheo“.
So räumst du deinen Rucksack der Vergangenheit erfolgreich aus
So, ich hoffe die Metapher mit dem Wanderrucksack konnte dir die ganze Problematik gut verdeutlichen. Ich hatte damit nämlich sehr lange Probleme. Übrigens: Nein, ich bin nicht „Lola“ aus der Geschichte, falls du dich das gerade die ganze Zeit gefragt haben solltest 😉 Mir hat letztendlich nur geholfen, mich bewusst dafür zu entscheiden, den Rucksack auszupacken. Sprich: Mich mit mir und meiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Nicht mehr so zu tun, als wäre alles „Supi dupi Einhorn pupst Regenbögen“-mäßig. Nein. Ich durfte erkennen, dass es dort etwas gab, was ich verarbeiten durfte, weil es mich in meinem Leben behinderte. Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Heilung. Und aus diesem Grund habe ich dir in meinem „Mit der Vergangenheit abschließen: So habe ich es damals geschafft!“-Blogartikel alle meine Tipps und Erfahrungen zusammengeschrieben. Plus: Ich erzähle dir von dem Buch, was damals bei mir ein echter Gamechanger war und für ein echtes „Aha!“-Erlebnis gesorgt hat. Ich hoffe, dass dir mein Artikel weiterhelfen wird 😊
Bücher zum Thema Vergangenheit loslassen
Natürlich gibt es auch in diesem Artikel noch weitere Buchtipps zum Thema Vergangenheit loslassen bzw. Vergangenheit verarbeiten. Vielleicht ist ja ein passendes Buch für dich dabei!
Antonia Lehmann: Jetzt lasse ich dich los: Wie man nach einer Trennung wieder zu sich selbst findet*
Ina Rudolph: Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?*
Fazit – Vor der Vergangenheit weglaufen
Du siehst: Du kannst vor deiner Vergangenheit nicht weglaufen. Deine Altlasten und Baustellen sind als nettes kleines Paket in deinem Rucksack verstaut und kommen immer mal wieder heraus, um hallo zu sagen. Daher kann ich dir aus eigener Erfahrung nur sagen: Entscheide dich bewusst für die Arbeit an deinen Schattenthemen aus der Vergangenheit. Am Anfang ist es wirklich hart, aber es lohnt sich so sehr. Denn du verdienst es, ein glückliches Leben zu führen. Frei von alten Baustellen, Altlasten und Problemen in der Ferne. Und lass es dir gesagt sein: Wenn ich es nach vielen Jahren geschafft habe, meine Vergangenheit loszulassen, schaffst du es auch!
Ich glaube an dich ❤️
deine Franzi
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Eine Antwort
[…] Aber Achtung: Auch hier ist zuerst die Verarbeitung der Vergangenheit wichtig. Sonst nimmst du den ganzen alten Ballast auch in dein neues Lebenskapitel mit! […]